Bärbeletreiben

Bärbeletreiben

Die heilige Barbara ist eine der 14 Nothelfern und ist die Schutzheilige der Gefangenen. Vielleicht auch daher, weil sie selbst so ein grausames Schicksal hatte. Sie wurde als Tochter von reichen und vornehmen Eltern geboren. Als sie langsam eine Frau wurde, sperrte ihr Vater sie eifersüchtig in einen Turm. In ihrer Einsamkeit kam sie der christlichen Religion immer näher. Der Vater wollte dies nicht akzeptieren und obwohl er sie folterte und ihr die Brust zer- oder abschnitt, blieb sie dem Glauben treu. Schlußendlich wurde sie hingerichtet.

Im Allgäu gibt es wieder den Brauch des Bärbeletreiben am 4. Dezember. Es sind ausschließlich junge Frauen, die meisten um die 16 Jahren. Sie sollten alle unverheiratet sein. Diese Vorschriften werden aber nicht übermäßig streng ausgelegt.

Sie tragen Kleidung aus Fetzen, teilweise noch aus Omas Zeiten und Gesichtsmasken. Die Kleidung besteht aus langen Röcken, Kittelschürzen und Kopftüchern. Die Masken werden aus Flechten, Moos und ähnlichen Naturmaterialien gefertigt. Dazu haben sie einen Besen dabei und manche auch Kuhglocken um die Taille gebunden.

So ziehen sie schweigend durch die Dörfer und fegen symbolisch in manchen Häusern das Schmutzige und Unanständige zur Haustür hinaus. Auch werden die Höfe und die Straßen symbolisch gereinigt. Wagt es jemand sich ihnen zu nähern, verteilen sie sanfte Hiebe mit dem Besen. Diese Hiebe sollen fruchtbarkeits- und glückbringend sein.

Die Bärbeles sollten auf keinen Fall mit der Frau Percht verwechselt werden oder als Hexen angesehen werden, auch wenn ihre Kleidung darauf hindeutet.

Da oft die Bärbele und die Klausen in einem Verein zusammen sind, können die weiteren Links von den Klausen verwendet werden.