Buttnmandl

 Buttnmandl

Im Berchtesgadener Land hat der Nikolaus ganz besondere Begleiter. Dies sind einerseits die Kramperl oder Gangerl genannt, welche den Teufel darstellen sollen und in Fell gekleidet sind. Andererseits die Buttnmandl, welche sind in langes gedroschenes Stroh eingewickelt und eine Kuhglocke um die Taille gebunden haben.
Die Buttnmandl müssen ständig in Bewegung sein, damit die Glocken gut zu hören sind. Diese gehen auf den heidnischen Glauben zurück, dass die Natur durch Lärm geweckt werden kann. Die Buttnmandl werden durch die Gangerl zusammengehalten.
Die Gangerl haben hierfür ein Rute, mit der sie auch diejenigen beglücken”, die ihnen zu nahe kommen. Auch hier, wie bei den Klausen oder den Bärbele sollen die Hiebe die Fruchtbarkeit erhöhen, so dass junge Frauen beliebte Opfer sind.

Es handelt sich bei den Buttnmandl um einen Einkehrbrauch, sie kommen mit dem Nikolaus zu den Kindern nach Hause. In der Stube gebietet der Nikolaus durch dreimaligen Klopfen mit seinem Krumstab den Buttenmandl Ruhe zu geben.
Die Kinder tragen ihre Lieder und Gedichte vor und die braven bekommen kleine Geschenke. Die “unartigen” bzw. ältern Kinder und auch Erwachsene hingegen werden von den Gangerln und Buttnmandl aus der Stube gezerrt und in den Schnee geworfen. Damit es die Gangerl nicht zu wild treiben, wollen sie alle mit “flüssiger Nahrung” besänftigt werden.

Die Ausführung des Buttnmandllaufes ist von Ortschaft zu Ortschaft sehr unterschiedlich, teilweise begleitet ein Engel den Nikolaus, der dann die Süßigkeiten an die Kinder verteilt, manchmal kommt auch die Frau Nikolaus mit, genauso unterschiedlich setzen sich auch die Gangerl und die Buttnmandl zusammen.

Das Kesseltreiben mit den Buttnmandl in Berchtesgaden hat mit dem alten Brauch nichts zu tun und ist ein reines Schaulaufen, welches von den Geschäftsleuten initiiert wurde. Man kann auch die Buttnmandl mit dem Nikolaus am Nikolaustag in den Ortschaften begleiten und so den Brauch selbst sehen.

Wie auch bei den Klausen, sollte man sich vor den Ruten in Acht nehmen.

Weitere Infos:
bischofswieser-buttnmandl.de