Lederhose

Lederhose

Die bayerische Lederhose hat einen ganz besonderen Schnitt, den man in der heutigen Mode so nicht wiederfindet. Fangen wir oben an:

Hosenträger
sind meistens bestickt. Die Stickereien hatten früher eine Bedeutung, und zwar zu welchem Verein oder Dorf der Träger gehörte. So konnte gleich zugewiesen werden wer zu wem gehört.

Der Latz
hat sich aus dem mittelalterlichen Barguette (eine in engen Hosen eingenähte Schamkapsel) entwickelt. Ist oft auch aufwendig bestickt. Oft geschätzt, wenn es mal schnell gehen muss.

Die Beinlänge
die Lange Lederne ist der älteste Schnitt. Sie kommt von den Holzknechten, Flössern, Bergbauern etc.
Die Bundlederhose reicht bis zur Wade herunter und wird dort gebunden. Am äußeren Saum ist sie oft bestickt. Die Stickerei ist charakteristisch für die jeweilige Region. Sie ist ein Überbleibsel aus dem 17. Jahrhundert.
Die kurze Lederhose endet oberhalb vom Knie und kommt von den Gebirgsjägern und Sennern. Durch die kurzen Beine bot sie noch genügend Beinfreiheit.

Krachlederne und “Seppl-Hosen” sind touristische Ausdrücke, die eigentlich schon fast an eine Beleidigung heranreichen.

Ein Lederhose gilt dann als eingetragen, wenn sie fast ohne ihren Besitzer stehen kann. Dies wird durch das Sitzen auf verdreckten Bänken, verschütteten Bier und dem Abwischen der fettingen Finger erreicht. Dies ist aber auch Geschmackssache.

Früher war die Lederhose eine reine Arbeitskleidung. Sie war schlicht und
bot dem Träger Schutz vor Hitze, Kälte, Nässe und Ungeziefer. Lederhosen
wurden lang oder im Gebirge kurz getragen und mit Kälberstricken zusammengehalten. Die Hemden boten genug Platz für die nötige Bewegungsfreiheit. Grobe Stiefel gaben dem Fuss auch auf unwegsameren Gelände Halt. Die Kleidung war nur auf Funktion ausgerichtet und sollte ein ganzes Leben halten.

Auch heute noch wird die Tracht und auch die Lederhose in Bayern selbstverständlich zu fast allen Anlässen getragen, denn wie der Bayer immer gerne selbstbewusst behauptet:
“Mit einer Lederhose oder einem Dirndl ist man immer gut gekleidet….”
und trägt die Tracht nicht nur zum Oktoberfest, sondern auch ins Theater, zur Hochzeit, auf den Markt etc.